Dillon Carte Noir Rum
Farbe: Bernstein.
Aroma: Süß, kräftig und harmonisch. Schöne Frucht und Noten von Zuckerrohr, rund. Etwas nach Schokolade und Vanille, vielleicht etwas Kokosnuß.
Geschmack: Backpflaumen und Bananennoten, angenehme Süße und zartes Holznoten vom Faß.
Besonderheit: Dillon gehörte zur französischen Gruppe Bardinet. Der Rhum Dillon Vieux Carte Noire wird einige Zeit in Edelstahl gelagert und ist insgesamt 6 Jahre alt, heißt es. Auf der Webseite steht der Hinweis, mindestens 3 Jahre gereift. Besonders ist am Carte Noire, daß er nach der Destillation nach Frankreich zum Inhaber der Destillerie tranportiert und erst dort in kleine Eichenholzfässer zur Reifung abgefüllt wird.
Herkunft: Auf ihren Rum sind die Martiniquienne besonders stolz. Er trägt die Geschichte der Insel in sich und das besondere Herstellungsverfahren macht ihn einmalig auf der Welt. Da der Rum direkt aus dem Zuckerrohrsaft hergestellt wird, darf er sich "Rum agricole" nennen und schmeckt besonders gut. Verantwortlich für den Geschmack sind vor allem auch die Eichenfässer, die für den richtigen Tanningehalt sorgen. Durch die Herstellung und Lagerung des Rums unter den klimatischen Verhältnisse der Tropen, altert der Rum viel schneller, als in unserem kühlen europäischen Klima.
Ein "Rhum Tres Vieux", der sehr alte Rum, zum Beispiel schmeckt am Ende gar nicht mehr wie Rum, sondern eher wie Cognac. Vieux bedeutet, daß der Rum mindestens drei Jahre in Fässern gelagert wurde. Als Tres Vieux ist er dann noch älter.
Die Brennerei Dillon ist auf Martinique zu Hause. Im Jahre 1779 kam Graf Oberst Arthur Dillon auf die Insel Martinique. Er war der Kommandeur eines der drei "Irish" Regimenter des Königs von Frankreich. Die Anwesenheit von Dillons Regiment auf den Westindischen Inseln erklärt sich durch die Beteiligung von Frankreich am Krieg der jungen Vereinigten Staaten von Amerika für ihre Unabhängigkeit. Als im Jahre 1784, der amerikanische Unabhängigkeitskrieg endete, wurde Dillon zum Gouverneur von Tobago befördert. Er kehrte nach Martinique zurück, wo er Françoise Marie Laure heiratete. Aus der "Plantation Girardin" wird "Dillon". Fünf Jahre später wird der neue Eigentümer Deputierter der Generalstände und reiste nach Paris. Im Strudel der Revolution endete sein Leben 1794 auf dem Schafott.
Françoise Marie Laure verließ Martinique, das Anwesen verfiel wie sehr viele Plantagen in der Karibik. Im Jahr 1857 übernimmt Pierre Hervé die Plantage Dillon, baute eine Mühle und restauriert den nötigen Wasserkanal. Während der napoleonischen Kriege bricht der Zuckermarkt ein, Zuckerrohr wird zunehmend durch Zuckerrüben ersetzt. Hervé, ruiniert, war gezwungen, seine Immobilie zu verkaufen. Im Jahre 1867 wurde die Brennerei von Duchamp Chastaigne Louis Domergue gekauft. Ein Inventar aus dieser Zeit listet 331 Hektar Land, 36 Inder, 39 Chinesen, 16 Afrikaner, 56 Ochsen, 5 amerikanische Maultiere und 290 creolische Maulesel auf.
Im Jahr 1891 kommt es zu einer doppelten Katastrophe. Ein Zyklon verwüstet Fort de France, die Plantage wird zerstört und Louis Domergue stirbt. Sein Sohn Raoul übernahm das Geschäft. Im Jahr 1900, errneuert er sein "Zuhause" indem er ein bei St. Peter gekauftes Hause umgebaut. Im Jahr 1920 wird erstmals eine Destillationskolonne eingeschaltet, sie funktioniert noch heute. Im Jahr 1928 baute der neue Chef, Raphael Domergue, die vorhandenen Gebäude von Dillon mit einem modernen Material um, das den Hurrikanen widerstehen kann: Stahlbeton.
Im Jahr 1965 zwang die zunehmende Urbanisierung von Fort de France die Brennerei sich einen andere Bleibe als Fort de France zu suchen. Im Jahr 1967 leitet ein in Bordeaux ansässige Unternehmen, das Unternehmen Bardinet, die Geschicke von Dillon. Heute ist das Unternehmen La Martiniquaise Besitzer.