Penderyn Myth Single Malt
Farbe: Walisisch Gold.
Aroma: Frisch und lebhaft, der Myth hat gemischte Zitrusfrüchte vermischt mit Apfel, Birnendrops und dem kleinsten Hauch tropischer Früchte.
Geschmack: Süße dominiert, dann macht sie etwas Platz für etwas milde Bitterkeit, die sich zeigen darf, während die verschiedenen Früchte weiter den Geschmack dominieren. Graduell verklingen all diese Aromen einfach und hinterlassen Erinnerungen an einen lebendigen und leichten Whisky.
Ausbau: Ex-bourbon Casks
Besonderheit: Der Myth ist der Bruder oder die Schwester des Penderyn Legend, dem neuen Namen für den klassischen Penderyn house style mit 41% abv.
Die Beschreibung des Myth ist etwas verwirrend, weil im shop von Penderyn einmal von bourbon maturation und von finishing in bourbon barrels die Rede ist. Sicher ist, daß hier nur bourbon casks zum Einsatz kamen und es dürfte wohl doch kein finishing sein.
Nicht weit von Cardiff liegt der Hafen Bristol, hier wurden mehr Südweine importiert, als über jeden anderen Hafen in Großbritannien. Penderyn führt die Tradition wieder ein und importiert Sherry, Madeira und ungarische Süßweinfässer.
Die Destillerie liegt im malerischen Ort Penderyn und ist aus mehreren Gründen interessant: Erstens ist es der erste Whisky, der in Wales destilliert wird, seit die Frongoch Destillerie schließen mußte. Zweitens ist die Bauart der Gebäude etwas paradox: Obwohl es nach modernsten Standards entstand, ist es doch dem Stil der Frongoch Destillerie nachempfunden.
Die Destillerie integriert sowohl Destillations- und Abfüllanlage als auch die Lagerhäuser. Die Destillerie der Welsh Whisky Company, auch als Gwalia Destillerie bekannt, liegt an den südlichen Ausläufern des Brecon Beacons Nationalparks. Die Potstill wurde von einem Team unter Leitung von Dr. David Faraday (einem Nachfahren von Sir Michael Faraday, dem Entdecker der Elektrolyse und der elektromagnetischen Induktion) entwickelt. Die Besonderheit ist, daß man nur eine einzige braucht, um Whisky herzustellen.
In Irland braucht man bis zu drei, in Schottland zwei und nun schaffen es die Waliser mit nur einer. Faradays Destillationsanlage besteht ganz aus Kupfer mit 24 Siebplatten im oberen Teil und einer Anlage zum Recycling des Dampfes. Der Alkohol wird an der siebten Platte entnommen. Der Körper und Stil des Whiskys kann durch Ändern dieser Parameter variiert werden. Die fermentierte Maische wird wie in jeder Pot Still destilliert, nur das es keine Low Wines gibt. Die Maische enthält 8% Alkohol, das fertige Destillat hat über 90%.
Die Anlage hat noch weitere Vorteile: Auf den ersten Blick scheinen sie vielleicht weniger interessant für den Konsumenten, aber sie sind es, weil sie zu den frischen, sauberen Aromen beitragen. Der erste Vorteil ist der kleine Anteil an "Feints" - gerade mal 1% vom Destillat. In einer konventionellen Zweifachdestillation ist der Teil der Flüssigkeit, der als Whisky genutzt wird etwa 20%, der Rest wird als Vor- und Nachlauf wieder recycled. Folglich wird auch weniger Energie verbraucht. Berechnungen haben ergeben, daß die Walisische Potstill nur 38% des Energiebedarfs einer klassischen Potstill hat.